Der Groitzscher Bahnhof um 1900
Der Bahnhof wurde an die Ostseite der Stadt gebaut. Da Pegau sich bereits einige Jahre zuvor für einen Bahnhofsbau an seiner Westseite entschieden hatte, benötigte man die Mitversorgung der Nachbarstadt nicht mehr. Außerdem hätte die Erhebung über dem Flüsschen Schwennigke überwunden werden müssen. 1909 nahm die Bedeutung des Bahnhofs noch zu, als die Strecke Neukieritzsch-Pegau eröffnet und Groitzsch plötzlich zum Bahnknotenpunkt wurde.
Gedenkstein zur Einweihung der Querbahn
Am 12. April 1945 erlebte der Groitzscher Bahnhof den traurigsten Tag seiner Geschichte: Bei einem Bombenangriff auf das Gebäude gegen 9 Uhr morgens starben 12 Menschen. Darunter waren der Betriebsführer Friedrich August Werkmeister aus Groitzsch, die Zugführerin Johanna Elfriede Heinze aus Neukieritzsch, die Reichsbahnangestellte Linda Irmgard Pretzsch aus Lucka und der Reichsbahnschaffner Richard Hugo Schäfer aus Borna. Die 67jährige Anna Livia Barth wohnte in Leipzig. Ihre Eltern kamen aus Pödelwitz. Sie starb erst drei Stunden nach dem Angriff. Es kamen auch Menschen ums Leben, die im Bahnhof wohnten.
Das Erscheinungsbild nach dem Krieg
Nach dem Krieg wurde das Gebäude wiederaufgebaut. Einige Jahre später wurde die Strecke zwischen Gaschwitz und Meuselwitz in Etappen demontiert, weil der Tagebau immer weiter fortschritt. Nun gab es nur noch die Querbahn zwischen Neukieritzsch und Pegau, um nach Leipzig und in andere Städte zu gelangen. Nach der Wende ging der Bahnhof von der Deutschen Reichsbahn an die Deutsche Bundesbahn über. Doch das Fahrgastaufkommen sank, und so wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt.
Bushaltestelle Alwin-Schmidt-Straße
Der freundlich gestaltete Bereich rund um den Bahnhof heißt heute Alwin-Schmidt-Straße. Außer einer Bushaltestelle gibt es keinen öffentlichen Nahverkehr mehr. Das Bahnhofsgebäude wurde zu Wohnzwecken umgebaut.
Der Bahnhof in herbstlichem Gewand
Wartehalle neben dem Bahnhof
Bahnhofsgelände an der Südseite im Juni 2011
Bahnsteiggelände im Oktober 2012
Der Bahnübergang mit altem Stellwerk 2012
Reste des Schriftzugs Groitzsch am Stellwerk
Eingang zum Stellwerk. Von hier wurden die ein- und ausfahrenden Züge und der Bahnübergang überwacht.